Wähle eine andere Sprache, um Inhalte für deinen Standort zu sehen:
21.10.2019

Einsatz unter Extrembelastung: Staplerflotte hält den Guss im Fluss.

Branche: Automotive / Gießerei
Unternehmen: Rund 2000 Mitarbeiter in Singen und Mettmann bei Düsseldorf. Umsatz 550 Millionen Euro.
Herausforderung: Ständige Modernisierung von Logistikprozessen. Aktuelle Produktionskapazität rund 180.000 Tonnen und über 12.500.000 Gussteile pro Jahr.
Lösung: Langjährige Zusammenarbeit, Flotten- und Materialflussoptimierung sowie maßgeschneiderte Lösungen.

STILL Produkte: RX 70-50 600 Dieselstapler (Tragkraft 5,0 t), verschiedene RX 60 (Tragkraft bis 5.0 t), EXV 20 Li-Ion (Tragkraft 2.0 t).
STILL Servicekonzept: Standby-Geräte, zwei STILL Servicetechniker in zwei Schichten in der Kundenwerkstatt, Rufbereitschaft an den Wochenenden (2 Stunden Reaktionszeit).
STILL Customer Options: Zahlreiche Sonderlösungen nach Kundenwunsch, z.B Drehsitzstapler oder Zugangkontrolle per RFID-Chip.

Um im intensiven Wettbewerb beim Automobilguss auch in Zukunft bestehen zu können, wurden bei FONDIUM im Produktionswerk Singen die Flurförderzeuge durch den Staplerexperten STILL auf den neuesten Stand gebracht. Der STILL FleetManager hat dabei alles im Blick. Unterm Strich wurde eine deutlich höhere Einsatzbereitschaft der Flotte erreicht und dies bei einer Reduzierung von 136 auf 119 Fahrzeuge. Kosten für Wartung und Unterhalt werden so effektiv eingespart. Mit eigenen Ladestationen sind auch 23 wartungsfreie Lithium-Ionen Lagertechnikgeräte jetzt direkt in den Abteilungen stationiert. Lange Wege zu den ehemals zentralen Ladestationen und zusätzliche Wechselbatterien fallen weg.

 

Für die Zukunft gewappnet

Seit der Standort 1895 in Singen am Hohentwiel gegründet wurde, entwickelte sich Georg-Fischer (GF) Automobilguss zu einem der führenden Unternehmen für stark belastbare Fahrzeugkomponenten aus Gusseisen. Beispiele sind Bremssättel für die bekannte Knorr-Bremse, Radnaben oder Achsschenkel für Lkw-Hersteller, etwa wie Daimler, MAN, Renault, DAF oder Volvo.

Rund 2000 Mitarbeiter haben am GF Standort in Singen und Mettmann bei Düsseldorf zuletzt einen Umsatz von 550 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Werk Singen werden vor allem Fahrzeugteile für den Lkw-Bereich produziert, während in Mettmann in erster Linie Pkw-Komponenten hergestellt werden. Ende letzten Jahres sind infolge einer Anpassung des Produktportfolios im Schweizer GF-Konzern, Schaffhausen, beide Gießereien durch die FONDIUM Group übernommen worden. GF und FONDIUM arbeiten jedoch in einigen Bereichen weiterhin zusammen. Manuel Veser, Leiter Logistikzentrum in Singen, zeigt sich zuversichtlich: „Mit unserer Produktionskapazität und der Versandtonnage von rund 180.000 Tonnen pro Jahr können wir mittels unserer rechnergestützten Konstruktion und Fertigung große Serien mit insgesamt über 12.500.000 Gussteilen einbaufertig liefern.“

FleetManager hat alles im Blick

Produktions- und Logistikprozesse sowie Produktionsanlagen werden im Werk Singen regelmäßig modernisiert. Eine auf die Bedürfnisse der Produktion zugeschnittene Staplerflotte ist dabei ein sehr wichtiger Faktor. Die Flurförderzeuge werden in sehr guter Zusammenarbeit bereits in der fünften Leasing-Generation durch die STILL Niederlassung in Freiburg und den FONDIUM Mitarbeitern alle vier Jahre optimiert und zum größten Teil durch neue Geräte ersetzt. Alle Fahrzeuge haben GPRS-Datenfunk und einen RFID-Chip zur Fahrberechtigung. Mathis Märgner, Instandhalter Fuhrpark in Singen, betont: „Werden festgelegte Beschleunigungswerte bei einem Staplereinsatz überschritten, so kann das Fahrzeug, je nach Einstellung des Beschleunigungssensors im Unfallrekorder, in eine Schleichfahrt versetzt werden. Diese Reaktion kann nicht nur für Anfahrschäden gewählt werden, sondern auch bei zu schnellem Fahren über unebene Böden.“ Manuel Veser fügt hinzu: „Seit einigen Jahren zeichnen wir die Anfahrschäden mit dem FleetManager von STILL auf. Sowohl an den Fahrzeugen als auch an den Betriebsgütern haben wir gemeinsam mit STILL die Schadensbilder analysiert und konnten potentielle Gefahrenquellen auf den Wegstrecken im Werk erkennen und eliminieren. Zusammen mit den jährlichen Unterweisungen der Fahrer und den auszufüllenden Betriebskontrollbüchern, in Abstimmung mit dem Betriebsrat, hat sich das Fahrverhalten der Staplerfahrer unverkennbar verbessert. Dadurch konnte die Schadensquote um zirka 80 Prozent gesenkt werden.“

Die transparente Fahrzeug-Biografie zeigt auch, ob bestimmte Stapler ausgelastet sind, während andere Fahrzeuge bereits zu viele Betriebsstunden aufweisen. Diese Aufzeichnung minimiert also das Risiko weiterer Kosten für Wartung und Service infolge von außervertraglichen Betriebsstunden. Mit den Standardisierungen und den flottenorientierten Optimierungen können obendrein die Stapler zwischen den Werksabteilungen leichter getauscht werden. Die Flotte ist dadurch besser ausgelastet.

Stand der Zeit: Li-Ion Lagertechnik steigert Verfügbarkeit

Zum ersten Mal sind 23 Lagertechnikgeräte mit Lithium-Ionen Batterien in den einzelnen Abteilungen stationiert worden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit den separaten Ladegeräten in den Abteilungen sind die STILL Gehhochhubwagen vom Typ EXV 20 jetzt auch zu jeder Zeit verfügbar. Mathis Märgner ist überzeugt von der neuen Technologie: „Der wichtigste Grund war die Zeitersparnis durch die langen Wege zu den zentralen Ladestationen und dort die langen Ladezeiten der Nass-Batterien. Mit eigenen Ladestationen in den Abteilungen können wir die Li-Ion Deichselgeräte in den Pausen jetzt kurzfristig aufladen. Bereits nach 30 Minuten erreichen die Li-Ion Batterien schon 50 Prozent ihrer Ladekapazität, wobei die Lebensdauer durch das schnelle Zwischenladen nicht beeinträchtigt wird. Sowohl Wechselbatterien und lange Ladezyklen als auch die aufwändige Wartung der Nassbatterien in staubiger Umgebung werden also eingespart.“ Alexander Heimburger, Verkaufsleiter der STILL Niederlassung Freiburg und federführend beim Staplerflotten-Projekt bestätigt: „In den intensiven Beratungsgesprächen erschloss sich dieses Optimierungspotenzial. Zudem beträgt durch die Wartung in der staubigen Gießerei-Umgebung und durch die notwendigen Zwischenladungen die Lebensdauer der Blei-Säure Batterien lediglich vier Jahre. Wegen der nicht so häufigen und unregelmäßigen Nutzung, verlieren die Nassbatterien der Deichselgeräte auch einen Teil ihrer Kapazität. Die wartungsfreien Li-Ion Akkus hingegen überzeugen durch eine konstante Spannung, also durch volle Leistung während der extrem langen Lebensdauer. Je nach Fahrzeugausstattung und Anforderung kann sich der Einsatz der Li-Ion Technologie schon nach ein bis zwei Jahren amortisieren.“

Staplerflotte passt wie maßgeschneidert

Innerhalb der letzten vier Jahre waren rund 50 Elektrostapler vom Typ RX 60, mit einer Tragkraft von 2,5 bis zu 5,0 Tonnen, ohne nennenswerte Ausfälle jeweils zirka 15.000 Betriebsstunden im Einsatz. Die Gießerei ist mit den schweren Gussteilen ein klassischer Einsatzbereich für Transporte mit Gabelstaplern. Mit einer Vielfalt von 50 unterschiedlichen Ladungsträgern bestimmt der RX 60 Dauerläufer den größten Teil des innerbetrieblichen Materialflusses. „Sicherheit steht bei FONDIUM an oberster Stelle. Beim letzten Fahrzeugwechsel haben wir infolge der Anfahrschäden einen zusätzlichen Schutz für die Dachholme, Schutzgitter an den Kabinendächern und an den Fahrerkabinen seitliche Scheuerleisten angebracht. Ferner wurden alle Frontstapler zusätzlich mit STILL SafetyLight 4Plus ausgerüstet, denn durch die richtungs- hinweisende Funktion des Lauflichts aus vier Lichtpunkten nehmen Passanten die Stapler schneller wahr und haben mehr Zeit zu reagieren“, bemerkt Sascha Heim, der für FONDIUM zuständige Gebietsverkäufer von STILL.

Im Vorfeld von solchen Optimierungen sind intensive Planungen und Konfigurationen der Fahrzeuge notwendig. Zusammen mit den Verantwortlichen der jeweiligen Abteilungen wertet anschließend das Team Werkslogistik von FONDIUM die Ergebnisse solcher Analysen im Detail aus. Manuel Veser: „In vielen intensiven Gesprächen zeigte sich immer wieder, dass eine optimale Zusammenstellung unseres Fuhrparks nur dann möglich ist, wenn die relevanten Bereiche in den Werksabteilungen auch zusammen arbeiten. In vielen Arbeitsschritten konnten wir die Konfigurationen der vielseitig eingesetzten Fahrzeuge zusammen mit STILL und der langjährigen Erfahrung von Mathis Märgner in maßgefertigte Ausführungen umsetzen und eine auf unsere Bedürfnisse maßgeschneiderte Staplerflotte bei STILL bestellen.“

Wenn's zur Sache geht

Für die schweren Transporte in der Schmelzerei werden fünf robuste RX 70-50600 eingesetzt. Der kompakte Dieselstapler von STILL kombiniert eine wendige Dynamik mit modernster Antriebsregelung in Hybridtechnologie für einen besonders geringen Verbrauch. So ist die Frontscheibe eine im Stahlrahmen befestigte, nicht gewölbte Hitzeschutzscheibe. Um die Frontbereifung vor Funkenflug zu schützen, sind die Kotflügel aus Metall und die Scheinwerfer und Neigezylinder mit einem schützenden Metallkäfig versehen. Eine zusätzliche Hitzeschutzscheibe ist rechts an der Fahrerkabine über die Kabinenscheibe zum Schutz aufgesetzt. Insgesamt wurden am RX 70 rund 18 spezielle Umbauten durchgeführt.

Praktisch und flexibel: Anbaugeräte mit Kippvorrichtung

Auch die Hydraulik vom RX 70 Anbaugerät mit der Kippvorrichtung ist vor Funkenflug und herab fallenden Gussresten geschützt. Ohne aussteigen zu müssen, kann der Kippmechanismus komfortabel in der Fahrerkabine betätigt werden.

Ergonomischer Drehsitzstapler für lange Transportstrecken

Ein weiteres Beispiel ist der maßgeschneiderte Drehsitzstapler RX 60-25. Drei Stapler sind von diesem Typ für die langen Transportstrecken im Einsatz. Mit einer 45 Grad Drehung des Fahrersitzes und einer doppelten Pedalerie für das Gas- und das Bremspedal wird eine ergonomische Sitzposition bei der Rückwärtsfahrt erreicht. So können die innerbetrieblichen Transporte rückwärts komfortabel zurücklegt werden. Bei der Rückwärtsfahrt entsteht zudem durch das vergrößerte Sichtfeld auch eine höhere Sicherheit beim Transport.

Service und Wartung klug organisiert

In der Kundenwerkstatt sind zwei STILL Mechaniker in zwei Schichten von 6 bis 18 Uhr ständig im Einsatz. In der restlichen Zeit und am Wochenende ist ein Servicetechniker von STILL durch eine vereinbarte Rufbereitschaft innerhalb von zwei Stunden im Werk. Für besonders wichtige Stapler stehen zusätzlich Standby-Geräte zur Verfügung. „Zusammen mit dem Team Werkslogistik haben wir im Shopfloor- Management einen effizienten Vor-Ort-Service gestaltet. Alle arbeitsspezifischen Informationen werden dabei übersichtlich auf einer Tafel dargestellt. Damit können wir uns schnell einen Überblick über die Abläufe der Bestellungen und Aufgaben in der Werkstatt verschaffen. Wöchentliche Feedback-Runden ergänzen diese effiziente Organisation“, erläutert Alexander Heimburger. Eine äußerst hohe Verfügbarkeit der Flurförderzeuge von rund 90 Prozent ist die unmittelbare Folge.

Fazit

Für die extremen Belastungen mit den unebenen Böden in der staubigen Umgebung der Gießerei werden robuste, ergonomische, feinfühlige und komfortabel ausgestattete Stapler benötigt. Manuel Veser resümiert: „Die Basis für die gute Zusammenarbeit mit STILL ist der RX 60 Dauerläufer. Mit diesen zuverlässigen Premium-Staplern haben wir in vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht. Ferner wurden weitreichende Optimierungspotenziale mit dem STILL FleetManager und den wartungsfreien Li-Ion Lagertechnikgeräten erschlossen.“