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28.01.2020

Stengel Ziegel. Ziegel mit "elektrischer Ladung".

Branche: Baustoffe

Unternehmen: Traditionsunternehmen mit über 400 Jahren Erfahrung in der Ziegelproduktion. Über 70 Mitarbeiter.

Herausforderung: Hohe Belastung durch Ziegelstaub. Transport von jährlich etwa 90 Millionen Ziegel im Normformat. Reduzierung der Energiekosten.

Lösung: Umstellung von Diesel auf Elektroantrieb. Elektrogabelstapler mit vollständig gekapselter Antriebseinheit.

STILL Produkte: RX 60-50 Elektrogabelstapler, 5 Tonnen Tragkraft.

Stengel Ziegel nutzt als eines der ersten Ziegelwerke für die Lkw-Beladung und die Produktionsentsorgung Elektrostapler vom Typ STILL RX 60-50/600, die zum Teil dreischichtig im Einsatz sind.

Ziegelstaub ist aggressiv. Die eckigen kleinen Körnchen fliegen in die kleinsten Ritzen und wirken dort wie grobes Schleifpapier. Diese Eigenschaft kennt das Ziegelwerk Stengel aus dem schwäbischen Donauwörth nur zu gut. Davon betroffen sind vor allem die zehn Gabelstapler, die hier für eine schnelle Lkw-Beladung und die Einlagerung der Produktion eingesetzt werden.

Seit 2019 gehören erstmals auch drei Elektrostapler von STILL zum Stengel-Fuhrpark. Die RX 60-50/600 mit einer Tragkraft von 5 Tonnen und einem Lastschwerpunkt von 600 mm konnten sich gegen die Wettbewerbsmodelle durchsetzen. Im Vorfeld der Kaufentscheidung hatte der Produktionsbetrieb mehrere Vorführgeräte ausgiebig getestet. "In der täglichen Praxis bewies der STILL RX 60-50 sogar im Dreischichtbetrieb, dass seine Leistung und Batteriekapazität unseren hohen Anforderungen genügen", betont Johannes Stengel, der das Familienunternehmen bereits in der 17. Generation leitet.

Luxus durch Laufruhe

Zu den vielen Vorteilen eines Elektrostaplers gegenüber einem Verbrenner gehört die vollständige Kapselung der Antriebseinheit. "Motor und Getriebe sind perfekt gegen den Ziegelstaub geschützt, was sich positiv auf die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge auswirken dürfte", sagt Stengel. Die weiteren Pluspunkte des RX 60-50 sind aber schon vom ersten Tag an spürbar: Dazu zählt der leise und vibrationsfreie Motor, der den Fahrkomfort deutlich erhöht. "Gegenüber einem Dieselantrieb bietet mir der RX 60-50 durch seine Laufruhe deutlich mehr Luxus", berichtet Staplerfahrer Klaus Burger, der sich vom Verbrennungsmotor im Stapler bereits verabschiedet hat.

Ebenfalls von Beginn an spürbar sind die niedrigen Energiekosten. Als Großabnehmer profitiert Stengel von sehr günstigen Strompreisen, mit denen er die 840 Ah großen Batterien der Fahrzeuge auflädt. "Damit fahren wir jetzt im Vergleich zum Diesel deutlich günstiger", bestätigt Stengel. Pro Stunde begnügt sich der RX 60-50/600 trotz eingebauter Klimaanlage mit nur 12,1 kWh, sodass eine Batterieladung für rund 1,5 Arbeitsschichten beziehungsweise 12 Stunden ausreicht. Danach erfolgt der Austausch gegen die Wechselbatterie, die aufgeladen und abgekühlt am Ladegerät bereitsteht. "An das Lademanagement mussten wir uns anfangs etwas gewöhnen, aber nach wenigen Tagen lief der Prozess völlig problemlos", so Stengel, der die drei neuen Elektrostapler im Leasingverfahren angeschafft hat.

Leerlauf ohne Folgen

Dadurch ergibt sich ein weiterer spürbarer Vorteil, denn ein wesentlicher Kostenund Kalkulationsfaktor von Leasingraten sind die registrierten Betriebsstunden. Während bei einem Verbrenner auch die häufigen Leerlauf- und Standzeiten mit laufendem Motor in die Leasingraten einfließen, entfällt dieser Effekt beim Elektrostapler völlig. Anstelle von jährlichen 1.900 bis 2.000 Stunden beim Dieselstapler hat das elektrisch angetriebene Modell im selben Zeitraum bei gleicher Auslastung nur 1.400 Stunden auf der Uhr – das entspricht einer Differenz von 30 Prozent. Dieser systembedingte Verbrenner-Nachteil könnte nur durch eine vom Pkw gewohnte Start-Stopp-Automatik aufgehoben werden, was sich technisch aber nicht umsetzen lässt. "Wenn die Dieselmotoren der Stapler bei jedem Stopp abschalten, würden die Turbolader schnell überhitzen", erklärt Stengel. Positive Effekte durch den Einsatz von Elektrostaplern erwartet er aber auch bei den Betriebs- und Wartungskosten. "Beim Elektroantrieb müssen weder Öl noch Zahnriemen gewechselt oder der Luftfilter gereinigt werden", zählt Stengel die typischen Posten einer Werkstattrechnung auf. Hinzu komme das beim Verbrenner deutlich höhere Risiko von Motorschäden. "Durch die Anforderungen an die Abgasreinigung sind die Verbrennungsmotoren mancher Hersteller deutlich empfindlicher geworden, sodass bereits nach 4.000 bis 11.000 Betriebsstunden die ersten größeren Schäden auftreten", stellt der Unternehmer fest.

Beliebte Referenz

Trotzdem war der Umstieg auf wartungsarme Elektrostapler bei Stengel Ziegel lange Zeit an Vorurteilen gescheitert. "Bei meinen Fahrern galten Elektrostapler früher als zu unflexibel und leistungsschwach für den harten Einsatz im Ziegelwerk," erinnert sich Stengel, der in seiner Branche als Elektro-Pionier gilt. Nachdem er sich und sein Team von der Standfestigkeit der Elektrostapler überzeugen konnte, steht er auch anderen Firmen als Referenzobjekt zur Verfügung. "Wir hatten schon Besuch von zwei Ziegelwerken, die sich den Einsatz des Elektrostaplers von STILL bei uns angesehen haben." In Zukunft werden solche Referenzbesuche bei Stengel Ziegel noch spannender, denn das Traditionsunternehmen plant für den elektrischen Staplerfuhrpark schon die nächste Ausbaustufe. Demnächst beginnen hier die Tests mit einem RX 60-80 mit einer Tragkraft von 8 Tonnen. "Damit werden wir das Beladen der Kunden-Lkw nochmals deutlich beschleunigen", ist Stengel überzeugt. Das gelte vor allem für Schiebeplanenauflieger (Curtainsider), die zunehmend auch für den Baustofftransport eingesetzt werden. "Richtige" Baustoff-Lkw mit Pritschenaufbau und Ladekran würden aus Kostengründen immer seltener, was die Logistik vor neue Herausforderungen stelle.

Mit Spannung erwartet

Um solch ein Fahrzeug rationell von nur einer Seite zu beladen, braucht man kräftige Stapler, die in einem Schwung vier Paletten auf die gegenüberliegende Seite der Ladefläche heben können, ohne die Fracht über den Boden zu schieben. Mit dem Acht-Tonnen-Elektrostapler RX 60-80 sollte das kein Problem sein. Bei Stengel Ziegel wird das Vorführgerät mit Spannung erwartet.

Hintergrund: Ziegelwerk Stengel GmbH & Co. KG

Stengel Ziegel ist ein Traditionsunternehmen, das bereits über 400 Jahre Erfahrung in der Ziegelproduktion vorweisen kann. Das Ziegelwerk wird heute in der 17. Generation geführt und verfügt über mehrere Standorte. Von Donauwörth und Neuburg aus vertreibt Stengel Ziegel seine Produkte in die Regionen Bayern, Baden-Württemberg, Polen, Tschechien und Südtirol. Insgesamt arbeiten über 70 Mitarbeiter für Stengel Ziegel. Jährlich werden etwa 90 Millionen Ziegel im Normformat produziert. Das Produktsortiment von Stengel Ziegel reicht von klassischen Block- und Planziegeln bis hin zu innovativen Schall- und Wärmeschutzziegeln. Die Ziegel bestechen mit Spitzenwerten bei Wärmeleitfähigkeit und Druckfestigkeit. Auch die passenden Eckziegel, Stürze, Rollladenkästen und Deckenrandsysteme sind bei Stengel Ziegel erhältlich. Ein umfangreiches Angebot an Baustellenzubehör, wie Messeimer, Mörtelrührer oder Griffhilfen, runden die Produktpalette des Ziegelherstellers ab.