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Automatisierung ohne Vorurteile

Zwei Menschen die vor einem Regal voller Paletten und Gabelstapler stehen.

Automatisierungslösungen sind längst fester Bestandteil der Logistikbranche. Und doch ranken sich einige Mythen um Vorurteile der Technologie, die viele Unternehmen zögern lässt. Dr. Florian Heydenreich, Geschäftsführer Sales & Service STILL EMEA, räumt mit den häufigsten Vorurteilen auf und erklärt, worauf es bei erfolgreichen Automatisierungsprojekten wirklich ankommt.

Automatisierung in der Intralogistik ist kein reines Zukunftsthema mehr – sie ist in der Gegenwart und in vielen Warenlagern angekommen. Dennoch bleibt es für viele Unternehmen schwer greifbar. Die Technologie ist komplex, es gibt viele verschiedene Lösungen und Anbieter. Darüber hinaus entwickeln sich Hardware und Software stetig weiter. „Wenn wir mit Kunden sprechen, hören wir häufig die gleichen Mythen und Missverständnisse rund um die Automatisierung“, sagt Dr. Florian Heydenreich.


Mythos 1: Hohe Anfangsinvestitionen und Neubauten

Viele Unternehmen scheuen vor der Automatisierung ihrer Prozesse zurück, weil sie glauben, diese seien nur mit enormen Investitionen und in speziell dafür konzipierten Gebäuden umsetzbar. Doch die Realität sieht anders aus. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und bietet heute deutlich flexiblere Lösungsansätze. „Automatisierung kann sehr gut in bereits bestehende Lager implementiert werden“, erklärt Heydenreich. Auch der Einstieg in die Automatisierung muss nicht mit einer kompletten Umstellung aller Abläufe beginnen: „Unsere Lösungen sind skalierbar. Unternehmen können erst einmal mit einzelnen Prozessschritten beginnen und die Automatisierung dann schrittweise ausbauen.“ Das ermögliche einen kontrollierten Einstieg mit überschaubarem Risiko und die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, bevor größere Investitionen getätigt werden. Gemeinsam mit dem Kunden identifiziert STILL strategisch wichtige Prozesse, in denen Automatisierung den größten Mehrwert bietet. „Diese schrittweise Herangehensweise reduziert nicht nur das finanzielle Risiko“, sagt Heydenreich: „Sie erleichtert auch die Akzeptanz bei Mitarbeitern und ermöglicht kontinuierliches Lernen.“

Gabelstapler mit Ladung
Um Automatisierungslösungen einfach in ein bereits bestehendes Lager zu implementieren, ist es möglich erst einmal mit einzelnen Prozessen zu beginnen und die Automatisierung schrittweise auszubauen.

Mythos 2: Weniger zuverlässig als erfahrene Arbeitskräfte

„Besonders bei Unternehmen, bei denen Logistik nicht das Kerngeschäft ist, spüren wir noch immer eine gewisse Grundskepsis gegenüber Automatisierungslösungen“, sagt Heydenreich. Das gelte vor allem für solche Unternehmen, bei denen die logistischen Prozesse die Produktion versorgen. Die Befürchtung: Wenn die Technik ausfällt, steht im schlimmsten Fall die gesamte Produktion still. „Solche Bedenken sind nachvollziehbar, entsprechen jedoch nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik“, erklärt Heydenreich: „Moderne Automatisierungssysteme sind hochverfügbar, ausfallsicher und zuverlässig. Das garantieren wir durch standardisierte Prozesse, umfassender Schulungskonzepte und klar definierter Servicestrukturen.“

FM-X iGO Gabelstapler von STILL
Auf die Vorbereitung kommt es an: Bei der Erfassung der Rahmenbedingungen und Anforderungen arbeitet STILL eng mit dem Kunden zusammen.


Der Schlüssel zum Erfolg liege in der richtigen Vorbereitung: „Ein strukturierter Automatisierungsprozess beginnt immer mit einer engen Zusammenarbeit zwischen uns und dem Kunden“, sagt Heydenreich: „Nur wenn die Rahmenbedingungen genau erfasst und alle Anforderungen berücksichtigt werden, kann die Automatisierungslösung ihr volles Potenzial entfalten.“ Mit einer Zuverlässigkeitsrate von 98 bis 99 Prozent liegen die Automatisierungslösungen von STILL auf einem sehr hohen Niveau. Denn manuelle Arbeitsschritte sind gar nicht unbedingt zuverlässiger: Sie werden zum Beispiel durch Krankheitsausfälle, Personalfluktuation oder menschliche Fehler beeinträchtigt. Zudem arbeiten automatisierte Systeme rund um die Uhr mit gleichbleibender Präzision und Geschwindigkeit.


Mythos 3: Die Technologie ist noch nicht ausgereift

Wie eingangs erwähnt, ist die Automatisierung in der Intralogistik längst kein reines Zukunftsthema mehr. Doch diese Erkenntnis ist nicht überall angekommen, viele Unternehmen sind zögerlich und möchten womöglich weitere Entwicklungen in der Technologie abwarten, bevor sie sich für Automatisierung entscheiden. „Die Technologie ist bereit“, stellt Heydenreich klar. Entscheidend sei die richtige Planung. „Das größte Risiko für ein erfolgreiches Automatisierungsprojekt ist der Mensch.“ Diese Aussage mag überraschen, verdeutlicht aber einen zentralen Punkt: Die technischen Lösungen für die meisten logistischen Herausforderungen existieren bereits und haben sich in zahlreichen Anwendungen bewährt.

STILL EXV iGO RX20
Größte Herausforderung beim Automatisieren: Die Prozesse und Rahmenbedingungen im Lager müssen möglichst genau definiert werden. Dann können die Lösungen von STILL ihr volles Potenzial entfalten.


Die eigentliche Herausforderung liege in der korrekten Implementierung und der Anpassung der Abläufe. Das beginnt mit einer detaillierten Beschreibung der Rahmenbedingungen: Was genau soll automatisiert werden? Wie unterscheidet sich der Idealprozess von der Realität im Lager? Wie viele unterschiedliche Ladungsträger gibt es? Welche Schnittstellen zu anderen Systemen sind zu berücksichtigen? „Ist eine Automatisierung erst einmal implementiert, ist es schwieriger und dementsprechend teurer, Ausnahmen nachträglich ins System einzufügen. Daher ist es essenziell, den Prozess am Anfang detailliert zu definieren“, erläutert Heydenreich.


Mythos 4: Traditionelle Anbieter sind nicht innovativ genug

Intralogistische Prozesse zu automatisieren, ist längst kein neuer Gedanke mehr. Deshalb basieren viele automatisierte Lösungen bereits auf standardisierten Ideen. Daraus leiten manche Kunden ab, dass die traditionellen Anbieter nicht innovativ genug seien. Ein Fehlschluss, wie Heydenreich erklärt: „Innovatives Denken ist definitiv der Schlüssel für erfolgreiche Automatisierungsprojekte. Aber: Innovation braucht die richtigen Standards.“ Ein standardisierter Ansatz mache die Implementierung von Automatisierungslösungen zuverlässig und robust. „Diese Balance zwischen Innovation und Standardisierung ist entscheidend, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.“ Darüber hinaus müsse gewährleistet sein, dass die innovative Technologie in verschiedenen Anwendungsfällen praktisch angewendet und langfristig gewartet werden kann.

„Automatisierung ist kein Produkt, es ist ein Projekt“, sagt Heydenreich: „Bei STILL verfügen wir über jahrzehntelange Erfahrung und eine breit gestreute Expertise, um unsere Kunden optimal zu betreuen.“ Hinzu kommen zahlreiche Spezialisten und Servicetechniker, die dafür sorgen, dass Systeme reibungslos implementiert und zuverlässig unterstützt werden. „Diese Infrastruktur ermöglicht es uns, Automatisierungsprojekte in allen Ländern, allen Sprachen und nahezu jeder Lagerumgebungen erfolgreich umzusetzen und langfristig zu betreuen“, betont Heydenreich.

 


Mythos 5: Automatisierungsprojekte sind reine Auftragsprojekte

Viele Unternehmen stellen sich den Einstieg in die Automatisierung so vor: Der Kunde beauftragt einen Dienstleister, und dieser setzt die Automatisierung eigenständig um. „Das entspricht nicht der Realität“, stellt Heydenreich klar: „Automatisierung ist immer ein gemeinsames Vorhaben.“ Der Kunde bringe das spezifische Wissen über seine Abläufe, Produkte und Anforderungen mit, während der Dienstleister die technische Expertise und Erfahrung aus vergleichbaren Projekten beisteuere. Dies erfolgreich zu implementieren, erfordere sowohl die Fachkenntnisse des Kunden als auch die des Dienstleisters. Häufig komme es gleichzeitig darauf an, Veränderungen zu managen. Klassisches Change Management also: „Es geht nicht nur darum, manuelle Prozesse eins zu eins zu automatisieren, sondern sie so zu verändern, dass die Automatisierung ihr volles Potenzial ausschöpfen kann“, erklärt Heydenreich.

Zwei Menschen die vor einem Lager und Regalen stehen
Automatisierungsprojekte sind keine reinen Auftragsprojekte: STILL arbeitet deshalb eng mit dem Kunden zusammen, um die richtige Lösung für jeden Prozess zu finden.


Ein erfolgreiches Automatisierungsprojekt setzt daher die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten voraus. Dies umfasst nicht nur die technischen Experten auf beiden Seiten, sondern auch die Mitarbeiter, die später mit den automatisierten Systemen arbeiten werden. Ihre frühzeitige Einbindung fördert die Akzeptanz und stellt sicher, dass praktische Aspekte des täglichen Betriebs berücksichtigt werden. „Bei STILL planen wir deshalb frühzeitig die Schulung der Mitarbeiter vor Ort mit in den Prozess ein“, sagt Heydenreich. Nur wenn alle Akteure zusammenarbeiten können Unternehmen die Vorteile der Automatisierung voll ausschöpfen.


Automatisierung: Ein strategischer Wettbewerbsvorteil

Die Auseinandersetzung mit den gängigen Mythen zur Automatisierung zeigt: Viele Vorbehalte basieren auf überholten Vorstellungen oder Einzelerfahrungen, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Moderne Automatisierungslösungen sind flexibler, skalierbarer und zuverlässiger als je zuvor. Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre logistischen Prozesse effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität zu steigern. „Wer Automatisierung als gemeinsames Projekt versteht und bereit ist, genau auf die eigenen Abläufe zu schauen, hat beste Voraussetzungen, das erfolgreich zu implementieren“, sagt Heydenreich. 

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